First Responder

Am 18. April 2016 war es soweit, die „First Responder“ der Einheit Oberveischede wurden bei der Leitstelle des Kreises Olpe offiziell „einsatzbereit“ gemeldet. Von nun an standen die zwölf Mitglieder bereit, um bei medizinischen Notfällen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Zuvor hatten die Feuerwehrkameraden eine insgesamt 50-stündige Ausbildung zu sog. Notfallhelfern absolviert. Drei Mitglieder der Truppe sind auch hauptberuflich im Rettungsdienst aktiv. . Die Alarmierung erfolgt i.d.R. ab der Schwelle bei dem zu einem normalen Rettungswagen auch ein Notarzt hinzu gerufen wird. In einem solchen Fall wird zunächst von einem akut lebensbedrohlichen Zustand des Patienten ausgegangen. Ausgerückt wird i.d.R. mit dem Mannschaftstransportfahrzeug.

Am Abend des 3. Mai folgte dann die erste Alarmierung zu einem internistischen Notfall in Oberveischede. Unmittelbar nach dem Alarm konnte das Mannschaftstransportfahrzeug mit vier First Respondern ausrücken und vor Ort erste Maßnahmen einleiten. Es folgten zahlreiche Einsätze, die den gesamten Alltag des Rettungsdienstes abdeckten. Neben Krankheitsbildern wie Herzinfarkt, Krampfanfällen oder Kindernotfällen wurde die Einheit auch bei mehreren Verkehrsunfällen, mit teilweise mehreren Verletzten, tätig. Mehrere Einsätze bescherte auch das Skigebiet bzw. der Bikepark Fahlenscheid. Etwa einen Monat nach Einführung des Systems waren wir bei einer Reanimation (Wiederbelebung) gefordert. In diesem Fall waren die First Responder fast acht Minuten vor dem ersten Fahrzeug des Rettungsdienstes vor Ort und konnten mit den Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. Bedenkt man, dass in einem solchen Fall die Überlebenschancen des Patienten mit jeder Minute um ca. 10 % sinken, kann ein solcher Zeitvorsprung lebenswichtig sein und stellt sicherlich die Notwendigkeit dieser qualifizierten, ersten Maßnahmen heraus. Innerhalb des ersten Jahres kam es somit zu insgesamt 27 Alarmierungen.  Lediglich bei zwei Notfällen konnte die Einheit nicht in adäquater Zeit ausrücken und musste den Einsatz abbrechen.

Auch die Ausrüstung konnte stetig erweitert werden. Ein sog. AED (automatisierter externer Defibrillator) durch den örtlichen Wasserbeschaffungsverband sowie ein umfangreich ausgestatteter Notfallrucksack durch die Firma Service Control aus Drolshagen, wurden der Löschgruppe bereits vor einigen Jahren zur Verfügung gestellt. Zum Jahreswechsel erhielten wir dann vom Männerchor Oberveischede eine großzügige Spende, wodurch wir zwei Taschen für med. Sauerstoffflaschen und entsprechendes Zubehör anschaffen konnten.

Neben den Einsätzen trifft man sich nach wie vor, zusätzlich zum regulären Feuerwehrdienst, alle vier Wochen zu einem zusätzlichen Dienstabend. Hier werden vorausgegangene Einsätze reflektiert und das in der Ausbildung erlangte Wissen immer wieder „aufgefrischt“ und erweitert. Zudem werden jährlich zwei Fortbildungstage abgehalten.

 

Ausstattung:

 

 

 

 

 

 

 

 

Notfallrucksack u.a. mit:

> Pulsoximeter

> Blutdruckmessgerät inkl. Stethoskop

> Blutzuckermessgerät

> Beatmungsbeutel

> man. Absaugpumpe

> Material zur Atemwegssicherrung (Larynx- und Guedeltubus)

> Infusionen und Material für venösen Zugang

> Kleiderschere

> Verband- und Schienungsmaterial

 

 

 

 

 

 

 

 

 

AED

> bedeutet automatisierter, externer Defibrillator

> zur Behandlung bei Herzkammerflimmern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sauerstoffbehandlungseinheit

> 2l Flasche mit med. Sauerstoff

> Sauerstoffmaske sowie Sauerstoffbrille

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kindernotfalltasche

> Beatmungsbeutel für Kinder/ Neugeborene

> Leitfaden Kindernotfälle

> Material für venösen Zugang bei Kindern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stifnektasche

> Mehrere sog. Stifnecks zur Immobilisierung der Halswirbelsäule bei Erwachsenen oder Kindern.

 

Ansprechpartner für den Bereich First Responder:

stellv. Einheitsführer
    Name: Christoph Rickelhoff
Dienstgrad: Hauptbrandmeister
Qualifikation: Notfallsanitäter